Einheitenprofile
Russland
Spetsnaz GRU
© intelligenzija / Konstantin Volkov
Spetsnaz ist eine russische Spezialeinheit des militärischen Nachrichtendiensts GRU.
Sie wurde mitte der 50er Jahre als Nachfolge der Sabotage und Partisaneneinheiten des NKVD im Zweiten Weltkrieg gegründet.
Die Aufgaben des Spetsnaz bestehen aus Terrorismusabwehr, Sabotage, Feindaufklärung und anderen Spezialoperationen. Zur Zeit des Kalten Krieges hatten Spetsnaz z.B. Die Aufgabe mobile Raketenabschussvorrichtungen zu zerstören.
Die Mitglieder des Spetsnaz sind sehr gut ausgebildete Soldaten, die vom GRU ausgesucht werden.
Voraussetzung ist ein hoher Grad an Intelligenz, absolute physische Fitness und Loyalität.
Gerne werden Leute angeworben, die eine Fremdsprache sprechen, so wurde 1979 eine Einheit ausschließlich aus Soldaten aus den südlichen Sowjetrepubliken gegründet, deren Sprachen sich dem Türkischen bzw. Farsi ähneln.
Eine spezielle Abteilung ist dafür zuständig den Spetsnaz psychisch auszubilden und zu überprüfen. Es gibt verschiedene Tests und Verfahren, die Stärken und Schwächen der einzelnen Soldaten möglichst genau zu diagnostizieren und eine Prognose zu machen, ob sie für den Einsatz geeignet sind.
Offiziell wurde der Spetsnaz Gru (SpN GRU) am 24. Oktober 1950 gegründet.
Es wurden anfänglich 46 eigenständige Kompanien ins Leben gerufen
Alle befehlshabenden Offiziere waren Mitglieder der Partisanen – oder Sabotageeinheiten im
Zweiten Weltkrieg.
Es wurden ausländische Taktiken, wie die der Operation "Brandenburg 500" und der deutschen Elite-Einheiten im Zweiten Weltkrieg genaustens studiert und analysiert.
1953 waren dann nur noch neun Spetsnaz Kompanien übrig, als Folge einer Rationalisierung und Umstrukturierung in der Armee.
Im August 1957 wurden fünf separate Spetsnaz Batallione gebildet.
Im Februar 1962 hatte jeder sowjetische Militärdistrikt seine eingene Spetsnaz Brigade.
Ende 1962 sah Spetsnaz folgendermaßen aus:
10 Brigaden, 12 selbständige Kompanien und 5 Battalione.
1968 wurde in der Rajzaner Fallschirmjäger Schule (RVVDKU) eine “Spetsnaz Fakultät” gegründet, mit der Hauptaufgabe, Spetsnaz Offiziere im Hinblick auf Fremdsprachen (Englisch, Deutsch, Französisch und Chinesisch) auszubilden.
Im August 1977 wurde eine weitere “Spetsnaz Fakultät” an der Frunzer Militär Akademie gegründet.
Im Mai 1979 entstand auf Befehl des General Stabs die 154ste selbständige Kompanie, die, wie oben beschrieben, aus moslemischen Soldaten aus den südlichen, bzw. Mittelasiatischen Republiken der Sowjetunion bestand. Bekannt wurde die Einheit als “Moslem Battalion” bei der Operation Sturm-333 (Sturm auf Hafizullah Amin Palast in Afghanistan 27. Dezember 1979, bei dem Amin im Kampf getötet wurde).
Im Afghanistan Krieg waren die Einheiten des Spetsnaz GRU die effektivste Waffe der sowjetischen Armee. Obwohl sie nur ca. 3% der gesamten Zahlenstärke ausmachten, waren sie für fast 75% der Verluste der afghanischen Mujaheddin verantwortlich.
Als das sowjetische Militär merkte, dass die regulären Truppen nicht viel gegen die asymetrische Gefahr der afghanischen Kämpfer ausrichten konnte, setzte Sie verstärkt auf Spezialoperationen,
die sehr erfolgreich verliefen. Im Gegensatz zum regulären Militär waren die Spezialeinheiten unter den Mujaheddin sehr gefürchtet.
Die westlichen Geheimdienste wussten bis in die 1980er nichts vom Spetsnaz, bis ein Überläufer des KGB von ihnen berichtete.
Anmerkung:
Literatur. Im Westen ist der Begriff Spetsnaz erst durch den sowjetischen Spion und Autor Victor Suvorov (Vladimir Rezun), der in den 80er Jahren auf die Seite der Briten überwechselte, bekannt geworden.
Seine Bücher sind umstritten und können nur bedingt als Quelle verwendet werden.
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