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Kampfschwimmer
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Deutschland

Kampfschwimmer




© shadowghost


Sie sind die Elitesoldaten der deutschen Bundesmarine, ihre Ausbildung zählte noch bis vor wenigen Jahren zur besten der Bundeswehr, ihre Einsätze sind streng geheim, sie schlagen schnell und effizient zu: Die Kampftaucher der Bundeswehr, besser bekannt als die “Kampfschwimmer“!

Geschichte:
Als vor fast fünfzig Jahren die Bundeswehr als die Armee Westdeutschlands gebildet wurde, war schnell klar, dass man eine Kommandoeinheit benötigte, um dem potentiellen kommunistischen Aggressor aus dem Osten Paroli bieten zu können. Jedoch hatte die Aufstellung der drei primären Truppenteile (Heer, Luftwaffe, Marine) bei den westlichen Verbündeten zunächst Vorrang, da die Spannungen zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt während der Fünfziger Jahre ihren ersten Höhepunkt erreichten. Erst 1959 konnte auf der Insel Sylt der erste Ausbildungslehrgang gestartet werden. In List begannen ein Kapitänleutnant und ein Oberbootsmann mit der Ausbildung von dreizehn Teilnehmern bestehend aus Unteroffizieren und Mannschaften. Bereits einen Monat später – im August 1959 – stand der Aufstellung des ersten Kampfschwimmerzugs in Sengwarden in der Strandmeisterkompanie des Seebataillons nichts mehr im Wege. Nach der Verlegung des Zugs nach Eckernförde und des Seebataillons nach Borkum 1963 konnte ein Jahr später (1964) eine selbstständige Kompanie, aufgeteilt in Ausbildungs- und Einsatzzug, aufgestellt werden. 1966 verlegte man nach einem Ausbau der Anlage in Eckernförde die gesamte Ausbildung zum Kampfschwimmer von List an diesen Ort. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Kompanie schon aus einem Ausbildungs-, einem Stranderkundungs-, einem schweren und einem leichten Kampfschwimmerzug. Des Weiteren wurden das Waffentaucherabzeichen und der Kampfschwimmerschein eingeführt, acht Jahre später sogar ein spezielles Kampfschwimmerabzeichen. Im November desselben Jahres wird in Eckenförde ein neues Kompaniegebäude speziell für die Kampfschwimmer errichtet. Ab dem Jahr 1976 besteht ein Personal-Austausch-Programm mit dem US Navy SEAL Team 2, einem Team der amerikanischen Kampfschwimmer. Aufgrund der Erfahrung dieses europäischen Zweigs der SEALs erwiesen sich die daraus gewonnenen Erkenntnisse von unschätzbarem Wert. Bis heute pflegen beide Spezialeinheiten ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Erst 1980 wird der Kompanie vom Flottenkommando ein genaues Einsatzspektrum zugewiesen. Nach einer Übereinkunft zwischen den Bundesministerien der Verteidigung und des Inneren führen Kampfschwimmer und die GSG-9 nun gegenseitige Hilfe bei der Ausbildung und der Ausrüstung durch. Im Oktober 1991 wird die Kompanie zusammen mit den Minentauchern der Waffentauchergruppe unterstellt. Fünf Jahre später erhält die Gruppe durch das Kommando Spezialkräfte (KSK) des Heeres nach fast vierzig Jahren zum ersten Mal eine echte ’Konkurrenz’. Obwohl sich die Aufgaben der Kampfschwimmer und des amphibischen Zweigs des KSK auf den ersten Blick hin überschneiden, gehen beide Einheiten verschiedenen Zielen nach.

Einsatzbereiche:
- Ober- oder Unterwasserangriffe auf Schiffe auf Reede, Marineanlagen, Schleusen oder Brücken
- Kommandounternehmen oder Aufklärungseinsätze im küstennahen Gebiet
- Durchführung von Rettungs- und Bergungseinsätzen
- Evakuierungsmissionen
- Schutz des Eigentums der Marine wie z. B. Schiffe oder Hafenanlagen

Gliederung:
Die Waffentauchergruppe, welche 1991 durch die Zusammenführung der Kompanien der Kampfschwimmer und der Minentaucher entstand, untersteht direkt der Flottille der Minenstreitkräfte. Die Gruppe selbst unterteilt sich in fünf separate Teilbereiche: Dem Stabs- und Versorgungszug, der Minentaucherkompanie, der Kampfschwimmerkompanie, der Waffentaucherausbildungs-Inspektion und den Waffentaucherboote. Die Kampfschwimmer sind also nur einer von vielen Teilen der Waffentauchergruppe – dafür aber wohl der Bedeutendste. Insgesamt dienen zur Zeit 250 Soldaten in der WTG, davon 110 bei den Kompanien der Kampfschwimmer und den Minentauchern.

Anforderungen:
Um zu vermeiden, dass sich Unqualifizierte und Möchtegern-Rambos in die Eliteeinheit einschleichen, muss jeder Bewerber bestimmten Ansprüchen gerecht werden, bevor er zur Ausbildung geschickt wird.

Bewerber müssen folgende Mindestanforderungen erfüllen:
- 1000 Meter in maximal 25 Minuten schwimmen
- 5000 Meter in derselben Zeit laufen
- 25 Meter Streckentauchen mit Wende
- mindestens 45 Sekunden Zeittauchen
- insgesamt mindestens 20 Punkte und pro Disziplin mindestens 3 Punkte beim Einstellungssporttest der Bundeswehr
- Taucherverwendungsfähigkeit

Voraussetzungen für das endgültige Auswahlverfahren:

-Mindestverwendung für weitere vier Jahre
-Taucher-, U-Boot- und Kampfschwimmerverwendungsfähigkeit, zusätzlich Borddienst-, Kraftfahrer und Fallschirmspringertauglichkeit
-mindestens fünf Klimmzüge mit Ristgriff
-1000 Meter in maximal 25 Minuten schwimmen
-5000 Meter in derselben Zeit laufen
-25 Meter Streckentauchen mit Wende
-mindestens 45 Sekunden Zeittauchen

Ausbildung:
Die Ausbildung der kampfschwimmer soll eine Elite schaffen und ist deshalb besonders hart.Sie gilt nicht umsonst als die vielleicht härteste der Welt.
Die Triphibität der Einheit wird in der Ausbildung Rechnung getan,auch wenn das Hauptaugenmerk natürlich auf der Wasserausbildung liegt.

Bevor jemand überhaupt an der Ausbildung teilnehmen darf wird er auf herz und Nieren beim medizinischen test getestet.Nur wer als vollkommen gesund befunden wird darf teilnehmen.

Die Ausbildung wird unterschieden in die Bereiche “Unteroffizier“ und “Mannschaften“, um den unterschiedlichen Dienstgraden der Soldaten zu entsprechen.

Mannschaften:
- 3 Monate Grundausbildung
- 3 Monate militärfachliche Ausbildung
- 1 Monat Waffentauchergrundausbildung
- 1 Monat Waffentaucherfreiwasserausbildung
- 1 Monat Kampfschwimmervorausbildung
- 2 Monate Kampfschwimmereinsatzausbildung
- 2 Wochen Kraftbootführerschein
- 2 Wochen Sprenghelfer im Taucheinsatz

Unteroffiziere:
- 3 Monate Grundausbildung
- 3 Monate militärfachliche Ausbildung
- 1 Monat Waffentauchergrundausbildung
- 1 Monat Waffentaucherfreiwasserausbildung
- 1 Monat Kampfschwimmervorausbildung
- 2 Monate Kampfschwimmereinsatzausbildung
- 2 Wochen Kraftbootführerschein
- 2 Wochen Sprenghelfer im Taucheinsatz
- 6 Wochen Fahrausbildung Führerschein B/CE
- 10 Wochen Kampfschwimmertaktik

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Lehrgänge erfolgt die Versetzung in die Kompanie. Die Ausbildung spaltete sich praktisch in zwei Teile,Hallen und Freiwasserausbildung.

Ausrüstung:
Als Tauchgerät verwenden die Kampfschwimmer das Sauerstoffkreislaufgerät “LAR 6“ von der Firma Dräger, die übrigens auch die Kampfschwimmer vieler anderer Nationen beliefert. LAR 6 ist nicht magnetisch, was dazu führt, dass Wasserminen nicht darauf reagieren. Hierbei wird durch die Anreicherung durch Sauerstoff der Ausatemluft Kalk hinzugefügt, was das Entstehen auffälliger Luftblasen verhindert. Nachteil: Die maximale tauchtiefe beträgt 10 Meter. Ihre dreiteiligen und reißverschlussfreien Neopren-Kälteschutzanzüge erhalten die Kampfschwimmer von der Firma Poseidon.

Waffen:
- Pistole P8
- verschiedenen Versionen der Maschinenpistole MP5
- Sturmgewehr G36 / AG36 mit 40mm Granatwerfer
- Fliegerfaust “Stinger“
- Unterwasserpistole P11
- Panzerfaust 3
- Panzerabwehrwaffe “MILAN“
- Haftminen und Sprengstoffe

Wie unschwer zu erkennen ist, setzen die Kampfschwimmer wie der Rest der Bundeswehr hauptsächlich auf die Waffen des deutschen Top-Herstellers Heckler & Koch.

Einsätze:
Über die Einsätze der Kampfschwimmer ist bisher kaum etwas bekannt, da das Verteidigungsministerium alle Einsätze der Waffentaucher als GEHEIM einstuft. Aus diesem Grund sind auch keine Missionsberichte der Öffentlichkeit bekannt.

 

 

 

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