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FBI HRT
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USA

FBI HRT


© shadowghost

Allgemeines
Jeder Mensch kennt sicherlich das “Federal Bureau of Investigation“, kurz FBI. Das Ziel der amerikanischen Bundespolizei ist es, über die Grenzen der Bundesstaaten hinaus Mörder, Großkriminelle, Spione, Terroristen u. a. zu fangen, um somit die Sicherheit der Vereinigten Staaten zu garantieren. Doch nur wenige kennen die “Critical Incident Response Group“, kurz CIRG – und das, obwohl ein Teil von ihr eine der besten Anti-Terror-Einheiten der Welt bildet: Das Hostage Rescue Team.

Geschichte
Wie schon bei vielen anderen Einheiten waren auch die Ereignisse bei den Olympischen Spielen 1972 in München ausschlaggebend für die Gründung des HRT. Doch im Gegensatz zu Teams wie der GSG-9, der Delta Force oder der GIGN dauerte es beim FBI einige Zeit, und das aus verschiedenen Gründen: Zum einen gab es mit den SWAT-Teams der Polizei schon eine Instanz, die in besonders gefährlichen Situationen (wie z. B. Festnahmen von besonders kriminellen Personen) zum Einsatz kam. Zum anderen sah man im Terrorismus noch keine direkte Gefahr für die USA, was in Ländern wie Deutschland mit der RAF gänzlich anders war. Erst mit der Gründung der Delta Force der US Army gab es einen echten Ansporn zur Gründung einer besonderen Polizeieinheit. Früh trainierten die Mitglieder Deltas mit Agenten des FBI zusammen, um ihnen einige Tipps im Umgang mit Geiselnehmern zu geben. Der wirkliche Anlass waren dann die Olympischen Spiele 1980 in Lake Placid, als man endgültig einsah, dass man mit den momentanen Mitteln die Sicherheit der USA nicht mehr garantieren konnte. Der erste Schritt war Anfang der Achtziger Jahre die Gründung der “Special Operations and Research Section“ (SOARS) in Quantico, Virginia, wo das HRT heute noch beheimatet ist. Diese Einheit arbeitete mit vielen anderen Einheiten weltweit zusammen, um deren Attribute und deren Spezialtechniken zu lernen und somit schnellstmöglich praktische Erfahrung zu sammeln. Auch die Wahl des Equipments und der Waffen wurde nach den Beobachtungen bei anderen Spezialeinheiten getroffen. Einen wichtigen Teil der Entstehung trug auch die Delta Force bei, die mit vielen Mitgliedern des SOARS auf ihrem Trainingsgelände in Fort Bragg, North Carolina, trainierte und mit ihnen Übungen im Bereich der Geiselbefreiung, der Sprengstoffanwendung, des Nahkampfes u .v. m. durchführte. 1982 wurde von FBI-Vizechef eine Video-Präsentation von den Übungen mit Delta angefertigt und der Führungsspitze vorgestellt. Die meisten waren von der äußerst brutalen Vorgehensweise der Beamten geschockt, unter ihnen auch Direktor William Webster. Selbst eine Vor-Ort-Vorführung in Quantico änderte die Meinung der FBI-Köpfe nicht, da sie der Auffassung waren, dass diese Einheit nicht in das Bild der Bundespolizei passen würde. Glücklicherweise konnte eine Vorführung des SWAT-Teams Washington, D. C. die Meinung der Obersten ändern, denn diese zeigten ihre ganze Professionalität, als sie bei einer Übung mit einem Minimum an Verlusten alle Geiseln befreien konnten…

Ab dem Jahr 1983 blühte die neue Einheit, das “Hostage Rescue Team“, in voller Pracht auf. Bei den Einstellungsvoraussetzungen orientierte man sich wie so oft an denen der Delta Force (näheres dazu weiter unten). Am ersten Test um Juni desselben Jahres nahmen 90 Beamte eine Woche lang teil. Im Vergleich dazu war der Test für die Einstellung als Special Agent quasi ein Kinderspiel, denn beim HRT durfte man keine Fehler machen. Insgesamt wurden 50 Bewerber angenommen und in die erste HRT-Einheit der Geschichte aufgenommen. Nur vier Monate später meldete man Einsatzbereitschaft. Die folgenden zwei Jahre über trainierte man unentwegt in verschiedensten Situationen Geiseln aus den Händen von Terroristen zu befreien. Oft tat man dies in Zusammenarbeit mit der GSG-9, der GIGN und dem SAS, die allesamt denselben Anforderungen und Einsatzbereichen gerecht sein mussten. Der erste große Einsatz kam dann 1985 in Arkansas: Ein Mitglied der Neo-Nazi-Gruppe CSA hatte auf offener Straße einen Officer erschossen und einen zweiten schwer verletzt. Als dann SWAT-Teams am Tatort eintrafen, verschanzten sich die Mitglieder in ihrem Grundstückskomplex und bewaffneten sich bis an die Zähne. Feindliche Scharfschützen schossen auf alles, was um das Gebäude herum schlich und innen warteten Kriminelle mit Maschinenpistolen und Sturmgewehren. Aufgrund der prekären Lage wurde das FBI und damit auch das HRT gerufen. Nachdem die zähen Verhandlungen scheiterten, übernahmen Operator des HRT und SWAT die Erstürmung der äußeren Gebäude, bei der viele CSA-Mitglieder ums Leben kamen. Nach dieser Machtdemonstration und weiteren Verhandlungen gaben die Neonazis schließlich auf. Im Hauptkomplex fand man fässerweise Zyanid und Sprengstoff. Besonders dieses Ereignis zeigte, wie sehr man eine Einheit wie das HRT nötig hatte. Im selben Jahr nahm man einen Libanesen fest, der eine unbemannte Passagiermaschine in die Luft gesprengt hatte. 1991 beendete man eine Geiselnahme in einem Gefängnis in Alabama, wo die kubanischen Häftlinge ihre Wärter als Geiseln nahmen: Alle Wärter wurden unbeschadet befreit und die Inhaftierten in ihre Zellen zurückgeschickt. 1992 wurde ein Verdächtiger mehrere Meilen weit quer durch die Wüste verfolgt, besonders da zeigte sich die ausgezeichnete Fitness der HRT-Operator.

Aufgaben
Allgemein gilt die Doktrin: Wenn die Bedingungen für die konventionellen SWAT-Teams zu gefährlich sind, wird erst das FBI-SWAT zu Hilfe gerufen. Sollte die Situation immer noch zu delikat sein, so muss das HRT ausrücken. Es ist also keine Selbstverständlichkeit, dass bei Geiselnahmen das HRT zum Einsatz kommt. Dies zeigt vor allem, wie hoch dieses Team angesehen wird, denn eine Situation, in denen sowohl die polizeiliche als auch die bundespolizeiliche SWAT-Instanz überfordert sind, kommt nur in den allerseltensten Fällen vor. Ansonsten kann SWAT fast alle der folgenden Gebiete auch selber abdecken.

-Geiselbefreiung
-Festnahmen unter hohem Risiko
-Stürmung von besonders gut gesicherten Gebäuden
-Operationen im maritimen Gebiet
-Heliborne-Operationen
-Auslandseinsätze mit besonderer Befugnis
Gliederung
Die “Critical Incident Response Group“ (CIRG) des FBI unterteilt sich in die Bereiche “Special Investigation“ und “Tactical Support“. Das HRT gehört zum TS. Die Spitze des HRT besteht aus einem Kommandanten, seinem Stellvertreter und sieben Aufsehern. Die Aufseher gehen jeweils verschiedenen Bereichen nach, bsw. das Führen der vier Sturmteams oder der vier Scharfschützenteams. Zwei Sturmteams und zwei Scharfschützenteams bilden jeweils die Gruppe “Blue“ bzw. “Gold“. Während eine Gruppe einsatzbereit ist, trainiert die anderen in Quantico – und das im zweiwöchigen Wechsel.

Anforderungen
Zu den Anforderungen ist bisher nur relativ wenig bekannt. Auch hier hat sich die Einheit an seinem großen Vorbild, der Delta Force, orientiert, weshalb man deshalb die Anforderungen allgemein mit denen von Delta vergleichen kann. Es dürfte wohl klar sein, dass der Einstellungstest wahrlich kein Zuckerschlecken ist und ein extrem hohes Maß an Einsatzbereitschaft, Stressbewältigung, Fitness und psychischer Stärke vonnöten ist, um im HRT aufgenommen zu werden. Des Weiteren gelten die allgemeinen Bestimmungen wie schon bei der Einstellung in das reguläre FBI, nämlich die amerikanische Staatsbürgerschaft und eine einwandfreie rechtliche Vergangenheit.

Ausbildung
Die Ausbildung gestaltet sich sehr vielfältig und vor allem knallhart. Im Vordergrund stehen natürlich die Ausbildung in Geiselbefreiung, Sprengstoffumgang, Führungseigenschaften, Fitness, Konzentration, Stressbewältigung und Waffenumgang. Die Grundausbildung dauert mehrere Wochen; erst wenn man diese Zeit überstanden hat und von den Verantwortlichen als vollkommen tauglich befunden wird, kann man sich als vollständiges Mitglied des HRT sehen. Prinzipiell dauert die Ausbildung bis zum Ausscheiden aus dem Team an, denn wenn die entsprechende Gruppe nicht einsatzbereit ist, verbringt sie ihre Zeit mit dem Verfeinern ihres Könnens. Für angehende Scharfschützen geht es in den ersten Wochen zum Ausbildungsstand der Scharfschützen des US Marine Corps. Dort wird mit angehenden Marines das Schießen auf Distanzen über einen Kilometer hinweg trainiert.

Ausrüstung
Das HRT verwendet die für Spezialeinheiten üblichen Typen von kugelsicheren Westen, Gasmasken, Sturmhelme, Blendgranaten und Türladungen. Besonderes Augenmerk liegt auf einer Spezialfertigung der MP5 mit einem 10mm-Kaliber. Dies bringt noch mehr Durchschlagskraft gegen Gegner mit kugelsicheren Westen. Außerdem bleibt nach dem letzten Schuss der Verschluss an der Waffe geöffnet, sodass beim Nachladen das Ziehen des Ladehebels ausbleibt. Auch die Pistole M1911 ist eine Sonderfertigung des eigentlichen Typs, da sie ein Magazin mit Platz für vierzehn Patronen (anstatt nur sieben) und einen abgefeilten Magazinschacht besitzt.
-Pistole M1911 Kaliber .45 ACP
-Maschinenpistole MP5/10A2
-Sturmgewehr M4A1
-Schrotflinte SPAS-12

Abschließend kann man sagen, dass sich das HRT in Laufe der letzten 20 Jahre vom Können und vom Aufgabenbereich her zu einer Art “amerikanischen GSG-9“ hochgearbeitet hat. Die Einheit gehört zu den besten nicht-militärischen Anti-Terror-Einheiten der Welt und hat dies auch schon mehrfach unter Beweis gestellt. Zwar hatte man einen schweren Start, die Vergangenheit hat aber gezeigt, wie wichtig eine solche Profi-Mannschaft für die Sicherheit der Vereinigten Staaten ist. Denn auch in Zukunft wird es für die Operator des HRT heißen: “Servare Vitas“ – “Leben retten“.


 

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