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Einleitung Biowaffen
Einleitung zum Thema Biowaffen


Biologische Kampfstoffe


Viele verschiedene Lebewesen bewohnen die Natur des kleinen Planeten Erde. Da wäre ganz vorne natürlich der Mensch, der “Gipfel der Evolution“. Etwas weiter unter ihm stehen die Tiere, die Pflanzen und eine besonders häufige Gruppe von kleinsten Lebewesen, die sowohl für gute als auch für böse Zwecke verwendbar sind: Viren und Bakterien. Besonders die Bakterien kennen wir aus dem täglichen Leben. Wir nehmen sie bsw. immer in rauen Mengen auf, wenn wir Joghurt essen oder Milch trinken. Doch einige wenige von ihnen tun direkt das Gegenteil: Sie schaden dem Menschen, und dabei sind sie nicht gerade zimperlich.

Schädliche Kleinstlebewesen gibt es schon seit es Menschen gibt. Die bekannteste durch sie ausgelöste Krankheit ist nach Jahrhunderten des Sterbens und tausenden Epidemie weltweit nach wie vor die Pest, obwohl sie seit geraumer Zeit als ausgerottet gilt. Doch keine andere Erkrankung hat im Mittelalter mehr Menschenleben gefordert als die Pest, und genau genommen ist es auch das erste Bakterium, das den Menschen dazu verleitete, es in seine Kriegsführung mit einzubeziehen.

Dieses historische Datum findet sich im Jahre 1346. Zwar haben schon die Römer verpestete Kadaver in das Brunnensystem ihrer Feinde geworfen, aber erst als die Tataren eben 1346 vor der Stadt Kaffa standen, machte sich der Mensch gezielt die Vorteile einer Seuche zu schaffen. Denn als unter den Kriegern der Tatarenarmee die Beulenpest ausbricht, sehen die Anführer, dass ihre Niederlage kurz bevorsteht. Ihr Armee verschwindet… Und als nur noch eine handvoll erkrankter Soldaten am Leben ist, wählt man den letzten Ausweg: Sie laden die Pestkadaver ihrer toten Kameraden auf ihre Katapulte und werfen sie in die von der Außenwelt abgeschnittene Handelsstadt. Dort türmen sich die Leichenberge. Um dem erstickenden Gestank Herr zu werden, werfen die Einwohner die Kadaver ins Meer. Doch es ist zu spät: Wenige Tage später ist Kaffa eine Geisterstadt. Dieses Ereignis stellt den Beginn der biologischen Kriegführung dar.

In Laufe der nächsten Jahrhunderte entdeckte man eine Reihe weiterer Erreger, die gefährliche Krankheiten für gezielte Angriffe auslösten. Nach dem Gaskrieg von 1914 bis 1918 sah man, welche Zerstörung der großflächige Einsatz von Massenvernichtungswaffen anrichten kann, was zur uneingeschränkten Produktion der damaligen Mächte von biologischen Waffen führte. Japan testete so in den zwanziger Jahren ihre neuen Bio-Cocktails an gefangenen Chinesen in der Mandschurei. Während des 2. Weltkriegs sahen die Strategen aber von einem Einsatz dieser Kampfstoffe ab, weil ihr Einsatz unkontrolliert sein und insbesondere in Europa nicht nur das Zielland, sondern auch Nachbarstaaten treffen würde. Doch im Geheimen arbeitete man an Taktiken zum gezielten Einsatz von Bakterien: So plante z. B. der britische Geheimdienst, Adolf Hitler mit einem mit Anthrax verseuchten Tee auszuschalten. Als jedoch Hitler selbst den Briten durch seinen Selbstmord ihre leidige Arbeit abnahm, wurde dieser Plan wieder verworfen.

Erst zu Beginn des Kalten Krieges wählten die beiden amtierenden Weltmächte Amerika und die Sowjetunion ihre wieder “Favoriten“ für einen großflächigen Massenvernichtungseinsatz aus: Zu denen zählten hauptsächlich die Pocken, Anthrax, Tularämie und Botulismus. Vom Prinzip her leuchtete diese Sichtweise der Generäle ein, da laut einer UN-Studie ein Angriff auf ein besiedeltes Gebiet mit der konventionellen Armee ca. 2.000 US-Dollar pro Quadratmeter kosten würde. Auf den weiteren Plätzen rangieren hierbei die Kernwaffen mit 800 Dollar und die chemischen Waffen mit 600 Dollar. Die günstigste Variante hingegen wären die Bio-Waffen, mit gerade mal einem Dollar pro eroberten Quadratmeter. Viel Tod für wenig Geld.

Glücklicherweise wurden biologische Kampfstoffe nie großflächig in einem ausgeweiteten Krieg eingesetzt. Heutzutage lebt eher die Angst vor terroristischen Attacken mit diesen Erregern, denn keine ABC-Waffe ist leichter herzustellen als die Gattung der Bakterien und der Viren. Erforderlich ist lediglich eine Probe des zu duplizierenden Erregers und die erforderliche Menge an Nährböden. Anthrax-Erreger kann man ohne weiteres an Instituten in den USA zu “Forschungszwecken“ anfordern – das haben Versuche von Journalisten erwiesen.

Aus diesem Grund stufen die Centers for Discase Control and Prevention (CDC) des US-Gesundheitsministeriums die Wahrscheinlichkeit einer terroristischen Attacke mit B-Waffen in drei verschiedene Kategorien ein.


Kategorie A

-Die Erreger sind leicht zu verbreiten oder zwischenmenschlich übertragbar
-Sie besitzen eine hohe Sterblichkeitsrate
-Sie können allgemeine Panik und soziale Destabilisierung bewirken
-Sie erfordern spezielle Katastrophenschutzmaßnahmen

Kategorie B

-Die Erreger sind relativ leicht zu verbreiten
-Sie lösen mittelschwere Erkrankungen mit niedriger Sterblichkeitsrate aus
-Sie erfordern verstärkte Kapazitäten zur Überwachung der Patienten

Kategorie C

Hier handelt es sich um eine Sonderkategorie. Zu dieser zählen hauptsächlich Erreger, die von der Verbreitung, Sterblichkeit und Hilfskapazitäten in die B-Kategorie einzuordnen sind, aber ihr Einsatz von Experten für unwahrscheinlich gehalten wird.


Kategorie A
Kategorie B
Kategorie C
Milzbrand
Q-Fieber
Nipahvirus
Botulismus
Rotz
Hantavirus
Pocken
Brucellosen
V.H. Fieber (Zeckenübertr.)
Pest
Clostridium Perfringens
Enzephalitis (Zeckenübertr.)
Tularämie
Staphylokokken Entertoxin B
Gelbfieber
Virale hämorrhagische Fieber
Rizin
Multiresistente Tuberkulose


Abschließend kann man sagen, dass Biowaffen die wohl gefährlichsten Waffen unserer Zeit darstellen. Zur Vernichtung der Menschheit bräuchte man tausende strategischer Nuklearwaffen – oder im schlimmsten Fall ein paar Liter Ebola.


 

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